XTAR AA CLR 4300mWh (2700mAh) im Test

Mai 2025




Einleitung:

Bereits seit meinen Tests der XTAR 1620mWh und 4150mWh Modelle vor vielen Monaten, stehe ich im Austausch mit XTAR und teile dem Hersteller mit, was man meiner Meinung nach besser machen könnte. Wie bereits im Review zum XTAR 4100mWh Modell erwähnt, finde ich die 25%ige 1,1V Phase zu groß, da sie in einem realen Verbraucher noch weitaus größer ist. Hier wird viel Potenzial verschenkt. Außerdem erachte ich einen starren Spannungsabfall von 1,5 auf 1,1V nicht als ideal. Die Modelle Keeppower P1450TC oder auch das grün-weiße 3000mWh Modell von Hixon gehen hier sinnvollere Wege. Die Spannung wird stetig abgesenkt, ähnlich wie es bei einem 1,2V Akku zum Ende der Laufzeit auch der Fall ist.

Weitere mögliche Verbesserungspunkte sind (die Rückkehr) des wirksamen Schutzes vor Tiefentladung, eine interne Zelle mit mehr Kapazität, bessere Effizienz der Spannungswandler und eine bessere Spannungslage bei höheren Strömen. Letzteres hatte bereits das ebenfalls kürzlich erschienene Modelle XTAR 4100mWh erfüllt.

Das XTAR ein Modell plant, dass mehr Kapazität bietet und eine neue Implementierung statt der 1,1V Phase haben wird, davon weiß ich schon lange. Und nun ist dieses Modell endlich verfügbar. 4300mWh und 2700mAh klingen nach neuen Bestwerten, die kein anderes Modell auf dem Markt bietet. Ob die Akkus diesen Werten gerecht werden, und was sich sonst noch geändert hat, klärt dieses Review.

Die Akkus wurden mir von XTAR für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank.



Messwerte:









Auswertung:

Man könnte es mit einem Satz zusammenfassen und sagen: Alles was ich mir an Verbesserungen vorstellen kann, hat XTAR umgesetzt. Aber schauen wir uns die Akkus einmal genauer an:

  • XTAR bewirbt erstmalig die mAh statt der mWh (finde ich sehr lobenswert)
  • Die interne Zelle wure auf 1200mWh vergrößert, bisher hat kein Hersteller mehr als 1150mAh eingesetzt
  • die beworbenen 2700 mAh werden nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen (eigentlich sollten die internen Zellen nur 1200mAh haben, meine Akkus haben mit 1225mAh in Durchschnitt sogar etwas mehr)
  • Die Effizienz konnte gegenüber den beiden vorherigen Modellen (XTAR 4150 und XTAR 4100) auf 89,4% gesteigert werden
  • Statt einer abrupten Spannungsabsenkung auf 1,1V, gibt es jetzt eine linear abfallende Spannung
  • Die Akkus besitzen einen wirksamen Schutz vor Tiefentladung (welcome back)
  • Stomstärken bis 2,5A wie beworben, liefern die Akkus problemlos
  • Eine vollständige Aufladung dauert 3,1 Stunden

Hut ab, XTAR. Ihr habt eure Hausaufgaben gemacht. Eigentlich könnte dieses Review an dieser Stelle mit einem sehr positiven Fazit enden, wäre da nicht der vierte getestet Akku …



Nummer 5 gibt bekanntlich nicht auf - Nummer 4 hingegen schon:

Wenn ich neue Akkus bekomme, absolvieren die Akkus vor der ersten Messung 3 vollständige Zyklen. Anschließend finden die ersten Messungen statt. Typischerweise beginne ich mit Messungen, die schnell gehen. Im Fall der XTAR 4300 waren das die vier Messungen bei 1A. Hier hatte der vierte Akku rund 250mAh weniger als die anderen drei Akkus. Vielleicht war er nicht vollgeladen? Das Messungen schief gehen, passiert gelegentlich. Wenn Messungen bei anderen Stromstärken nicht auch niedrigere Werte liefern, wird die fehlerhafte Messung wiederholt. Am nächsten Tag liefen die Messungen für 2A, bei der der vierte Akku rund 500mAh weniger lieferte im Vergleich zu den anderen Akkus. Bei 2,5A am gleichen Tag waren der Unterschied dann auf 750mAh weniger angewachsen.

Da die Messungen immer nur beim vierten Akku niedriger waren, konnte ich zu diesem Zeitpunkt Fehler im Messaufbau nahezu ausschließen. Ist möglicherweise eine schwächere Zelle mit (deutlich) geringerer Kapazität verbaut? Falls ja, sollten die kommenden Messungen zu 0,5A und 0,25A immerhin nicht schlechter sein als die Messung bei 1A desselben Akkus.

Aber genau das trat ein, Während der Akku zwei Tage zuvor bei 1A immerhin noch 2473mAh erreichte, waren es jetzt bei der 0,5A Messung nur noch 2154 mAh (etwa 700mAh weniger im Vergleich zu den anderen drei Akkus). Über Nacht lief dann die Messung zu 0,25A und hier waren es dann nur noch 1762mAh und damit bereits über 1000mAh zu wenig.

Sind die Messwerte denn wenigstens reproduzierbar? (Sortierung in chronologischer Reihefolge, auch im Diagramm)

  • Erste Messung mit 1A: 2473 mAh
  • Erste Messung mit 0,5A: 2154 mAh
  • Zweite Messung mit 0,5A: 1889 mAh
  • Zweite Messung mit 1A: 1241 mAh



Nein. Dieser Akku verliert nach jedem Zyklus deutlich an Leistung. Außerdem hat er zunehmend Probleme eine konstante bzw. konstant sinkende Spannung zu liefern. Ob tatsächlich die interne Zelle an Kapazität verliert oder die Elektronik fehlerhaft ist, oder beides, weiß ich nicht. Aber die Leistung die dieser Akku nach jedem Zyklus abgibt, sinkt immer weiter. Man hat das Gefühl, diesem Akku beim sterben zuzusehen. Daher kann ich auch keine der Messungen für die Auswertung verwenden. Hätte ich in einer anderen Reihefolge gemessen, ergäben sich gänzlich andere Werte. Nutzen kann man diese Ergebnisse nur für eine Sache:

XTAR, bitte überprüft eure Qualitätskontrolle! Ihr habt mit eurem neuen Modell einen sehr guten Akku entwickelt. Aber ein Akku der augenscheinlich nach weniger 10 Zyklen "verbraucht" ist, darf nicht an einem Kunden geliefert werden.



Preis/Leistungsverhältnis:




Infos zur Berechnung findet ihr hier.

Ich suche regelmäßig nach günstigeren Preisen, um diese Übersicht aktuell zu halten. Das bedeutet aber auch, dass sich das P/L Verhältnis im Laufe der Zeit verändern kann und auch Modelle enthält, die zum Erscheinungszeitpunkt dieses Reviews noch gar nicht getestet wurden.



Fazit:

3x hui, 1x pfui. XTAR hat viele Verbesserungen vorgenommen. Die Kapazität gesteigert, die Akkuwarnung überarbeitet und viele weitere Punkte wurden überarbeitet zu den Vorgängern. Doch während drei der Akkus sehr gute Werte liefern, konnte ich dem vierten Akku nur beim sterben zusehen. Hoffentlich eine bedauerliche Ausnahme. Dennoch mein Hinweis an XTAR (und nach den Tests der letzten Monate auch an Hixon, Vapcell und EBL): Überprüft eure Qualitätskontrollen.



Weiterführende Links:

Eine tabellarische Übersicht aller getesteten 1,5V Akkus findet ihr hier.

Die letzten Tests im Bereich der 1,5V Akkus: