Hixon Akkus gehören wohl zu den bekanntesten Vertretern unter den 1,5V Akkus. Höchste Zeit, dem bereits seit einigen Jahren auf dem Markt befindlichen Modellen auf den Zahn zu fühlen. Meine Anfrage bzl. Testexemplaren hat Hixon leider nie beantwortet. Die hier getesteten Akkus sind normale Verkaufsware die ich zum Vollpreis (wie jeder andere Kunden) bei Amazon bestellt habe. Das Set besteht aus der Ladeschale, 4x AAA 1100mWh Akkus und 4x AA 3500mWh Akkus. Für die AA Modelle wird es ein eigenständiges Review geben.
Bereits in meinem Review zum Hixon J818 3000mWh bin ich darauf eingegangen, dass nahezu alle AA Modelle bei Hixon J818 heißen. Bei den AAA-Modellen sieht es ganz ähnlich aus. Folgende Modelle konnte ich finden, wobei sich auf keiner der beiden Herstellerwebseiten (hixon-tech.com und hixon-power.com) alle Modelle finden lassen:
Diese Review bezieht sich auf das erstgenannte Modell.
Einer der vier Akkus hatte bei Ankunft 0V, was erstmal nur bedeutet, dass die Schutzschaltung ausgelöst hat, weil die Spannung des internen Akkus unter dem vom Hersteller spezifizierten Wert gesunken ist. Bei jeder Messung die ich mit einem 1,5V Akku durchführe, löst diese Schutzschaltung ebenfalls aus. Lädt man den Akku anschließend, wird die Schutzschaltung zurückgesetzt und der Akku kann wieder verwendet werden. Bei dem Exemplar von Hixon war dies aber nicht ohne weiteres möglich. Meine Ladegeräte (XTAR L8, XTAR VX4) besitzen eine Akkuerkennung. Sie erkennen auch den 1,5V Akku, geben 5V auf die Pole und messen die Stromaufnahme. Da diese nahezu 0 ist, erkennt ein intelligentes Ladegerät diesen Akku als vollgeladen (wenn er 1,5V an den Polen hat) oder als „Schutzschaltung muss zurückgesetzt werden“ wenn die Spannung an den Polen 0V beträgt. Da der Hixon Akku weiterhin 0V hat und keine Ladung annimmt, läuft die Erkennung in beiden Ladegeräten in Endlosschleife.
Legt man den Akku hingegen in die mitgelieferte Ladeschale von Hixon, wird der Akku augenscheinlich geladen. Hier wird der Unterschied zwischen einer Ladeschale (die einfach 5V bereitstellt, egal welcher Akku eingelegt wird) und einem Ladegerät (das erkennt, dass der Akku keine Ladung annimmt) deutlich. In der Ladeschale von Hixon wird der Akku ca. 20-30 Minuten mit gerade einmal 0,018A (18mA) geladen, anschließend steigt die Stromaufnahme langsam bis der Akku als vollgeladen angezeigt wird.
Warum ich das ganz überhaupt erwähne, wenn der Akku doch problemlos in der mitgelieferten Ladeschale geladen wird: Dieser Akku war tiefentladen. Wie tief lässt sich nicht bestimmen, aber sehr wahrscheinlich unterhalb von 2,5V. Li-Ionen Akkus sollte man, wenn sie einmal so tief entladen wurden nicht wieder aufladen, sondern aus Sicherheitsgründen entsorgen. Mit der mitgelieferten Ladeschale fällt einem Kunden gar nicht auf, dass einer der Akkus tiefentladen wurde. Neben dem potenziellen Wohnungsbrand den dieser Akku auslösen kann, werden die Messwerte gleich noch andere Probleme mit diesem Akku zeigen.
Drei der vier getesteten Akkus legen beim Entladen mit 0,25A und 0,5A Punktladungen hin und erreichen die aufgedruckten 733mAh bzw. 1100mWh ziemlich genau. Der vierte Akku liegt bei allen Messungen ein gutes Stück dahin. Es handelt sich bei diesem Akku um das Exemplar, dass bei Ankunft 0V hatte.
Was im Diagramm der Spannungsverläufe nicht zu sehen ist: Ich habe wie bei anderen Akkutests zuvor, alle Messpunkte nach erstmaligem Unterschreiten von 0,8V entfernt. Die gesamte Messung sieht bei diesem Akku typischerweise so aus:
Der interne Akku ist nicht entladen, aber die Elektronik scheint ein Problem zu haben, die 1,5V zu liefern beim unterscheiten einer bestimmten internen Spannung der Zelle. Die fehlerhafte Elektronik wird sehr wahrscheinlich auch der Grund für die Tiefentladung sein. Dadurch das sie dauerhaft aktiv ist, auch wenn die Akkus nur gelagert werden, erzeugt sie eine sehr kleine Entladung der internen Zelle. Vermutlich ist diese Entladung bei der Lagerung bei diesem Akku aber deutlich höher als normal, weshalb der Akku schon tiefentladen bei mir ankam. Ob und in wie weit man so einen teilweisen Defekt eines Produktes bei der Qualitätskontrolle hätte erkennen können oder müssen, vermag ich nicht zu beurteilen. Fehlerfrei ist dieser Akku (gemeint ist das verkaufte Gesamtprodukt, nicht die interne Zelle) leider nicht. Ob es sich hierbei um einen „bedauerlichen Einzelfall“ handelt, oder dieses Problem öfters auftaucht, kann ich nicht sagen. Dafür ist die Stichprobe viel zu klein.
Ich habe in diesem Fall tatsächlich überlegt, ob ich die Messungen des vierten Akkus für alle weiteren Berechnungen (Effizienz, Balkendiagramm zu mWh und V) nicht berücksichtige und die Durchschnittwerte nur auf Basis der drei fehlerfreien Akkus berechne. Auf der einen Seite finde ich es von Hixon sehr lobenswert, dass auf ihren Akkus sowohl mAh als auch mWh stehen, die tatsächlich entnommen werden können, weshalb es schade wäre, wenn die eigentlich guten Ergebnisse durch einen Akku etwas nach unten gezogen werden. Auf der anderen Seite habe ich in vergangenen Tests auch alle Messwerte aller getesteten Exemplare berücksichtigt. Einer der vier getesteten GRbatty 1200mWh war auch deutlich schlechter als die anderen drei Exemplare. Da ist es nur fair, auch bei Hixon alle getesteten Akkus zu berücksichtigen.
Für diejenigen die es interessiert wo die Werte gelegen hätten, wenn alle Akkus fehlerfrei gewesen wären: Die Effizienz wäre bei 92,4% statt 85,7%. Die Unterschiede im Balkendiagramm:
Auf meine Anfrage, nach einer technischen Dokumentation zu den Akkus, hat der Verkäufer (HixonDirectDE) nicht geantwortet. Der Name des Verkäufers lässt schon darauf schließen, dass der Verkäufer auch der Hersteller selbst ist. Anhand der angegebenen Emailadresse erkennt man, dass es sich nicht nur sehr wahrscheinlich um den Hersteller handeln, sondern definitiv Hixon selbst als Verkäufer auftritt. Nachdem die Akkus vermessen waren, habe ich den Verkäufer erneut kontaktiert.
„Hallo Hixon Team, kürzlich habe ich bei euch 4x AAA 1100mWh Akkus erworben. Einer der gelieferten Akkus hatte bei Lieferung 0V und ließ sich weder in meinem XTAR L8, noch in meinem XTAR VX4 laden. Eine Ladung in eurer mitgelieferten Ladeschale war möglich, dauerte jedoch deutlich länger. Ich habe die Akkus anschließend geprüft und musste feststellen, dass der Akku der bei Lieferung 0V hatte, deutlich schlechter ist. Bitte teilt mir das weitere Vorgehen mit. Mit freundlichen Grüßen …“
Ich habe die Nachricht ganz bewusst so geschrieben. Ein Hersteller/Händler der sich gerne aus der Verantwortung zieht, könnte als Antwort schreiben, dass seine Ladeschale ja funktioniert, warum sollte es ihn interessieren ob seine Akkus in Ladegeräten eines anderen Herstellers funktionieren? Das sollte ihn durchaus interessieren, insbesondere wenn das hochwertige Gerät des Mitbewerbers mehr als das 20fache kostet, weil die Ladeschale die man selbst liefert, jeden Akku mit 5V versorgt, egal ob der die 5V verträgt oder nicht. Spätestens bei 0V sollte bei jedem Händler/Hersteller die Alarmglocken läuten. Die wahrscheinlich das die interne Zelle tiefentladen wurde, ist mehr als wahrscheinlich. Vielleicht war sie auch „nur“ bei 2,45V, vielleicht war sie aber auch bei 2,0V. Als Händler haftet man für Schaden den die eigenen Produkte anrichten und als Hersteller sollte man sich der Gefahren tiefentladener Li-Ionen Akkus bewusst sein und im Zweifel den Kunden der das bemerkt, bitten das Produkt zurückzusenden oder zu entsorgen. Und wenn einem das mit der eigenen Verantwortung nicht so wichtig ist …
Hello,
the control IC chip of this AAA battery might have defective, which lead to this battery could not be fully charged and deeply discharged. Sincerely apology to let you any inconvenience.
Best Regards,
Hixon Services Team
Das ist ernüchternd. Mit keinem Wort werden die Gefahren, tiefentladener Li-Ionen Akkus erwähnt. Auch das ich ein nachweislich defektes Produkt erhalten habe, und der Händler gesetzlich dazu verpflichtet ist, ein fehlerfreies Produkt zu liefern und ggf. nachzubessern, ist Hixon wohl entgangen. Als Kunde muss man das wohl nochmal explizit ansprechen. Immerhin, nachdem ich auf mein Gewährleistungsrecht hingewiesen habe, wurde mir eine Ersatzlieferung zugesagt.
Infos zur Berechnung findet ihr hier.
Ich suche regelmäßig nach günstigeren Preisen, um diese Übersicht aktuell zu halten. Das bedeutet aber auch, dass sich das P/L Verhältnis im Laufe der Zeit verändern kann und auch Modelle enthält, die zum Erscheinungszeitpunkt dieses Reviews noch gar nicht getestet wurden.
Die Hixon Akkus sind mit den grünen XTAR 1200mWh auf einem Leistungsniveau, allerdings kosten die Akkus von Hixon ca. 40% mehr. Gegenüber Modellen die auf einen USB-Anschluss setzen, können sich die AAA-Akkus von Hixon erwartungsgemäß deutlich absetzen. Bei der Qualitätskontrolle gibt es aber noch Luft nach oben.
Hixon hat mir vier neue Akkus zugesendet. Alle vier Akkus hatten bei Lieferung 0V, ließen sich aber im XTAR L8 laden. Nachdem drei der vier Akkus als voll angezeigt wurden, der letzte aber auch nach ca. einer halben Stunde noch immer nicht fertig wurde, habe ich den Ladevorgang unterbrochen. Der Akkus war sehr warm und erst nachdem ich ihn entnommen habe, konnte ich das sehen:
Ich werde diese Akkus nicht vermessen und in Zukunft auch keinen Akkus mehr testen, oder auch nur laden die bei mir mit 0V ankommen. Wie bereits erwähnt, die interne Zelle kann tiefentladen sein. Und das ist gefährlich! Eine generelle Empfehlung von mir (gilt für alle Hersteller, nicht nur Hixon): Messt die Akkus die ihr gekauft habt bei Lieferung nach. Haben die 0V, zurück zum Verkäufer.
Eine tabellarische Übersicht aller getesteten 1,5V Akkus findet ihr hier.
Hixon AAA 1100mWh (4x) bei Amazon*
Hixon AAA 1100mWh (4x + Ladeschale) bei Amazon*
Hixon AAA 1100mWh (8x) bei Amazon*
Hixon AAA 1100mWh (8x + Ladeschale) bei Amazon*
Die letzten Tests im Bereich der 1,5V Akkus:
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