Das Modell P1054A ist bereits einige Zeit auf dem Markt und aus technischer Sicht dem Keeppower P1044U1 sehr ähnlich. Beide sind im AAA Format, beide haben intern eine 10380er Zelle mit 280mAh, haben einen Micro-USB Anschluss und wiegen beide exakt 9g. Und noch eine Gemeinsamkeit teilen sich die beiden Akkus: Bei Ankunft waren sie tiefentladen.
Bei den Keeppower waren es von ein paar Wochen beide Exemplare, bei Vapcell nur eines der beiden. Mit einem 1,5V Ladegerät (z.B. XTAR L8 oder VX4) lassen sich die Akkus nicht laden und auch nicht reaktivieren. Und auch mit modernen USB-Steckernetzteilen lassen sich die Akkus nicht laden, denn sie nehmen keinen Strom an. Und zumindest alle modernen USB-Lader mit PowerDelivery die ich besitze, schalten nach kurzer Zeit den Port ab, wenn das angeschlossene Gerät keine Energie möchte. Einzig mit älteren USB-Steckernetzteilen die immer 5V ausgeben (denen Stromsparmechanismen also gänzlich fremd sind) lassen sich die Akkus laden. Anfangs ist der Ladestrom mit 0,002A (2mA) kaum messbar. Nach 10 bis 20 Minuten haben die Akkus angefangen den Ladestrom langsam zu erhöhen. Waren sie einmal vollständig aufgeladen, gab es keine weiteren Probleme bei weiteren Ladevorgängen.
Eigentlich war an dieser Stelle ein Vergleich zwischen dem Vapcell und Keeppower Modell geplant, aber bei so einem schlechten Ergebnis, macht ein Vergleich dieser beiden Modelle wenig Sinn. Die P1054A liegen leistungsmäßig auf dem sehr schlechten Niveau von Delipow Akkus (Delyeepow, GRbatty). Die 1A Messung stellt sogar einen neuen Negativrekord auf. So schlecht hat bisher kein 1,5V AAA-Akku abgeschnitten. Die 2A Messung ist der Vollständigkeit halber enthalten, für einen 1,5V Akku ist das jedoch kein akzeptabler Spannungsverlauf. Apropos: Ich habe alle Messpunkte entfernt, die gemessen wurden nachdem das erste Mal 0,8V unterschritten wurden.
Die Akkus schalten nicht einfach nur ab als wären sie leer. Die Spannungswandler kämpfen offensichtlich damit aus der Spannung des Li-Ionen Akkus (die vermutlich unter 3,5V liegen wird) irgendwie 1,5V zu erzeugen. Und ja, daran scheitert der Spannungswandler bei jeder Last, auch bei 0,1A. Das erklärt auch das schlechte Ergebnis. Vapcell hat keine kapazitätsschwache Zelle verbaut wie Delipow, der Spannungswandler kann die noch vorhandene Kapazität nicht umwandelt. Ein ähnliches Problem mit der Elektronik hatte ich ja auch schon bei den Vapcell P1422A aufgedeckt.
Bzl. der Problematik mit den P1422A stand ich wochenlang mit Vapcell in Kontakt, weil ich glaubte, ein Hersteller wie Vapcell hat ein Interesse daran sehr gute Akkus zu liefern und falls in einer Charge wirklich ein fehlerhaftes Bauteil verbaut wurde, würde man dem nachgehen. Aber Vapcell hatte daran überhaupt kein Interesse. Man hat mir nur angeboten, dass ich zwei Ersatzakkus bekommen könnte. Man hat mich aber gleich darauf hingewiesen, dass auch diese Akkus nicht das liefern werden, was ich erwarte. Denn ich als Kunde kann nicht erwarten nur weil mit „MAINTAINS 1,50V CONSTANT OUTPUT“ geworben wird …
… dass ich das auch bekomme. Man hat mir wörtlich geantwortet …
... oder auch mit ...
... und vielen weiteren Nachrichten mit weinenden Smilys.
Infos zur Berechnung findet ihr hier.
Ich suche regelmäßig nach günstigeren Preisen, um diese Übersicht aktuell zu halten. Das bedeutet aber auch, dass sich das P/L Verhältnis im Laufe der Zeit verändern kann und auch Modelle enthält, die zum Erscheinungszeitpunkt dieses Reviews noch gar nicht getestet wurden.
Ich werde nicht erneut versuchen Vapcell davon zu überzeugen, dass mit ihren Akkus etwas nicht stimmt. Die 1,5V Akkus von Vapcell sind die teuersten am Markt und im Fall der AAA Variante sogar eine der schlechtesten am Markt. Vapcell hat kein Interesse daran ein fehlerfreies oder gar sehr gutes Produkt zu liefern.
Aus eigener Erfahrung weiß ich jetzt, auf dem finanziellen Schaden bleibt man sitzen. Der Aliexpress Käuferschutz ist ein schlechter Witz und auch Vapcell erkennt das fehlerhafte Produkt nicht an. Erst als ich kurz vor Ablauf der Frist den Paypal Käuferschutz aktiviert habe, hat man mir eine Ersatzlieferung angeboten (mit dem Hinweis, die Akkus werden nicht besser).
Wenn es um 1,5V Akkus geht, macht um Vapcell einen großen Bogen!
Der Nachtest der Vapcell P1422A brachte überraschenderweise bessere Ergebnisse. Auf den kleinen Bruder P1054A trifft dies leider nicht zu. Auch hier habe ich nach 3 Monaten die Selbstentladung ermitteln wollen. Beim Entladen mit nur 100mA konnte ich den Akkus gerade einmal 59 bzw. 65 mAh entnehmen, bevor sie anfingen immer wieder auf 0V zu fallen. Basierend auf den 325 mAh die den Akkus im vollgeladenen Zustand entnommen werden konnten, entspricht dies einer Selbstentladung von 84% nach 3 Monaten. Wieder ein Negativrekord, aufgestellt von einem Vapcell Akku. Allerdings sind diese 84% nicht nur die Entladung der Zelle, sondern gehen auch auf das Konto der Elektronik, die immer wieder abschaltet. Ich habe die Akkus anschließend geladen und es wurden bei beiden Akkus rund 125 mAh hineingeladen. Welche Kapazität die Zellen tatsächlich haben, lässt sich nicht bestimmen. Nimmt man die 280 mAh die Vapcell angibt, und geht von einem einfach Linearladeregler aus (wie man ihn in nahezu jedem 1,5V Akku findet), waren die Zellen zu ca. 45% entladen.
Für welche Berechnungsgrundlage man sich auch immer entscheiden möchte, in der Praxis sind diese Akkus nach 3 Monaten nahezu leer.
Eine tabellarische Übersicht aller getesteten 1,5V Akkus findet ihr hier.
Die letzten Tests im Bereich der 1,5V Akkus: